Mundgesundheit
und Kopf-Hals-Tumoren
Bereits seit langer Zeit sind Zusammenhänge zwischen der Parodontitis und allgemeinen Erkrankungen (Herz-Kreislauf-System, Diabetes, Rheumatoide Arthritis) sowie Schwangerschaftskomplikationen bekannt.
Wenige Menschen wissen allerdings, dass auch zwischen der Mundgesundheit und der Entstehung von Tumoren im Kopf- und Halsbereich, wie z. B. Kehlkopf-, Mundhöhlen- oder Rachenkrebs, ein Zusammenhang besteht. Hauptverantwortlich dafür sind zwar vor allem das Rauchen sowie Alkohol (Alkohol verstärkt die Auswirkungen des Rauchens). Doch daneben kann die Mundgesundheit eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Tumoren in der Mundhöhle spielen.
Begünstigt werden Tumoren demnach durch folgende Faktoren:
- Chronische Zahnwurzelentzündungen (entzündeter Zahnnerv / „Pulpitis“)
- Zahnfleischentzündungen und Parodontitis (chronische Entzündung des Zahnhalteapparates)
- Mangelhafte Mundhygiene
Aufklärung und Vorsorge sind wichtig
Ein Problem ist, dass Kopf-Hals-Tumoren oft erst dann erkannt werden, wenn sie bereits weit fortgeschritten sind. Umso wichtiger ist die Information über Risikofaktoren, Krankheitssymptome und Vorsorgemöglichkeiten. Im Idealfall kann auf diese Weise ein Tumor verhindert bzw. frühestmöglich behandelt werden. Eine frühe Diagnose bedeutet teilweise auch, dass weniger Nebenwirkungen der Therapie auftreten und die Prognose merklich besser ist.
Zu Kopf-Hals-Tumoren gehören bösartige Tumore der Mundhöhle (Lippen, Zunge, Mundboden, Gaumen, Rachen; Mandeln, Speicheldrüsen) des Kehlkopfs, der Nase, der Nasennebenhöhlen und des äußeren Halses).
Die Zahl dieser Tumoren steigt seit Jahren an. In Deutschland erkranken jedes Jahr zwischen 12 000 und 15 000 Menschen daran – eine beträchtliche Zahl. Den größten Anteil machen Tumore am Kehlkopf, in der Mundhöhle und dem Rachen aus.
Als mögliche Vorstufe einer Krebserkrankung der Mundschleimhaut gilt die Leukoplakie (weißliche, fleckige Veränderungen der Mundschleimhaut bzw. im Kehlkopf durch verstärkte Verhornung der obersten Schicht), die an verschiedenen Stellen des Mundes, etwa am Zungenrand, auftreten kann.
Weitere Anzeichen können auch immer wieder blutende, schlecht heilende und meist auch schmerzende Mundschleimhautwunden sein.
Unser Text basiert auf Informationen von Professor Andreas Naumann, Direktor der Hals-Nasen-Ohrenklinik am Klinikum Bremen-Mitte.